Samstag, 19. Dezember 2015

Was ist der Unterschied zwischen der Arbeit einer Lehrkraft in Deutschland und der eines deutschen Soldaten in Afganistan? Kaum einer.

Was macht eine Lehrkraft ?
Quelle
 
Klar: 
Sie unterrichtet SchülerInnen, sie bildet sie aus, sie begleitet die SchülerInnen auch schon einmal hinaus aus der Schule hinein ins wirkliche Leben, z.B. wenn diese "draußen" ein Berufspraktikum machen. - Dann unterstützen die LehrerInnen ihre SchülerInnen in der Arbeitswelt, beraten sie, geben Tipps und so. - Aber die Arbeit müssen die SchülerInnen schon selber machen. -
 
Was machten oder machen die deutschen Soldaten in Afghanistan? 
Eigenlich auch nichts Anderes:
 
Berlin, 17.12.2015.
"Der Bundestag hat am 17. Dezember mit breiter Mehrheit beschlossen, dass sich die Bundeswehr weiter an der ISAF-Folgemission Resolute Support in Afghanistan beteiligen wird." [Quelle
Man weiß ja, 
dass die Bundeswehr ursprünglich und bisher in Afghanistan dabei helfen sollte, Osama Bin Laden zu fangen (wegen des Anschlags von Al Quaida auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001. - Bin Laden wurde dann in der Tat - nach Angaben der US-Regierung - am frühen Morgen des 2. Mai 2011 pakistanischer Zeit  von Spezialeinheiten der us-marikanischen Navy Seals - in Pakistan - gefunden, erschossen und im Meer versenkt.)
Und ansonsten bohrten unsere Soldaten Brunnen, bauten Schulen, begleiteten Mädchen in diese Schulen und beschützten  Frauen vor Vergewaltigung durch islamische Barbaren:
ISAF = Internationale Sicherheits-Unterstützungs-Truppe.
Beim Einsatz in Afghanistan sind nach Abgaben der Bundeswehr vom 2.10.2015 bisher 56 deutsche Soldaten zu Tode gekommen. Genauer:
Durch Fremdeinwirkung gefallen: 35. 
Durch sonstige Umstände gestorben: 21.
Selbsttötung im Auslandseinsatz insgesamt: 22 Angehörige der Bundeswehr nahmen sich in den verschiedenen Auslandseinsätzen das Leben. Quelle ) - 
Das fasst man wohl unter Kollateralschäden zusammen.

Jetzt gibt es also ein neues Mandat: Resolute Support.
"13 Jahre hat die International Security Assistance Force (ISAF) ihren Beitrag zur Sicherheit in Afghanistan geleistet. Viel wurde in dieser Zeit erreicht. Die afghanischen Sicherheitskräfte haben inzwischen eine Stärke von rund 350.000 Mann und die Verantwortung für die Sicherheit im Land übernommen. Sie dabei zu unterstützen, diese Verantwortung wahrzunehmen, ist Ziel von Resolute Support. Der ISAF-Einsatz endete am 31. Dezember 2014. Unmittelbar danach begann Resolute Support." [Quelle

Und was macht Resolute Support?
"Der ISAF-Einsatz war auch ein Kampfeinsatz an vorderster Front. [Aha. Doch Kämpfen?] Resolute Support dagegen legt den Schwerpunkt auf 
  • Ausbildung, 
  • Beratung 
  • und Unterstützung der höheren afghanischen Führungsebenen und des Verteidigungsministeriums." 
Kämpfen sie auch?
Eigentlich nicht wirklich.

Aber: 
"Ja, beispielsweise um sich oder andere vor Angriffen zu schützen." [Quelle
Das bestätigt auch die (linke, grüne, liberale ...) tageszeitung am 18.12.2015 (Seite 6):
"Laut dem neuen Mandat darf die Bundeswehr in Afghanistan künftig bis zu 980 Soldaten einsetzen, das sind 130 mehr als bisher. Im Rahmen der Nato-Mission „Resolute Support“ sollen sie in erster Linie Soldaten der afghanischen Armee ausbilden.
Eine direkte Beteiligung an Kämpfen ist zwar ebenso wenig vorgesehen wie im bisherigen Mandat. Neu ist aber, dass die deutschen Soldaten ihre afghanischen Kollegen während laufenden Operationen begleiten dürfen.
Die Auflage, nur im Rahmen von „Besprechungen, Abstimmungsgesprächen und Konferenzen“ zu beraten, entfällt." 

Fazit:
SoldatInnen und LehrerInnen machen eigentlich den gleichen Job:
  • Ausbilden, 
  • beraten, 
  • unterstützen,
  • begleiten.
LehrerInnen dürfen ja auch nicht kämpfen bzw. nur, wenn sie von SchülerInnen tätlich angegriffen werden. Genau wie bei Resolute Support, RS.
Ok: LehrererInnen tragen keine Waffen im Dienst. Und dadurch gibt es wohl auch auch weniger Kollateralschäden in den deutschen Schulen als in Afganistan. Aber sonst scheint wohl alles gut zu sein in Afghanistan.
Nun ja: Vielleicht etwas zu viel Kollateralschäden... 

Offizielle Angaben zu zivilen Opfern 
liegen nur unvollständig vor, Schätzungen sind sehr unterschiedlich.
SPIEGEL-ONLINE schreibt:
"Die Zahl der zivilen Opfer im Afghanistan-Krieg hat im vergangenen Jahr [2014] ein Rekordniveau erreicht: Im letzten Jahr des internationalen Kampfeinsatzes habe es so viele zivile Opfer gegeben wie noch nie seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2009. Die Zahl der zivilen Opfer des Konflikts sei im vergangenen Jahr um 22 Prozent gestiegen, teilte die Uno-Mission Unama in Kabul mit. Seit Beginn der systematischen Erhebung vor sechs Jahren registrierten die Vereinten Nationen 17.774 getötete Zivilisten in Afghanistan. 29.971 Zivilisten wurden demnach verwundet.
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Kein Ende in Sicht für den fünfzehnjährigen Krieg 
AFGHANISTAN Der Bundestag ist einverstanden, die
Bundeswehr bleibt auch 2016 am Hindukusch
"Insgesamt hat der Bundestag nun schon fünfzehnmal über den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan abgestimmt. Das erste Mandat genehmigte er 2001. Den Kampfeinsatz im Rahmen
der Isaf-Mission beendete er im vergangenen Jahr. 480 Abgeordnete stimmten dafür, den Bundeswehreinsatz entsprechend auszuweiten, 112 Abgeordnete waren dagegen. Die Linksfraktion
stimmte geschlossen gegen den Einsatz. Während 31 Abgeordnete der Grünen das Mandat ablehnten, stimmten 19 Mitglieder der Fraktion mit Ja, 8 enthielten sich." 
(die tageszeitung a.a.O.)

Freitag, 11. Dezember 2015

Herr Dr.Pfeiffer: Ein Remstal-Rebell gegen "Gender-Ideologie". Nebst Absurditäten


Dr. Joachim Pfeiffer, Bundestagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender im Remstal, schrieb in einem Brief:

Quelle

Als Bundestagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender werde ich in den letzten Monaten immer wieder auf das Thema „Gender-Ideologie“ und deren Absurditäten angesprochen. Der CDU-Kreisverband Rems-Murr hat deshalb das CDU-Mitglied Birgit Kelle eingeladen, um Fakten und Zusammenhänge darüber zu vermitteln. Mit über 250 Besuchern wurden unsere Erwartungen weit übertroffen. Dies hat uns gezeigt, dass es die Menschen sehr bewegt und besorgt macht.
  • In dem Vortrag wurde deutlich, dass sich seit 20 Jahren dieses Thema unbeobachtet und von einer Minderheiten-Lobby vorangetrieben 
  • durch alle Hierarchieebenen arbeitet, 
  • mit Steuermitteln gefördert wird, 
  • Verwaltungen aufbläht, 
  • unsere Sprache und unsere Gesellschaft verändert. 
Speziell in Baden-Württemberg wurde in den letzten Monaten erschreckend deutlich, dass es der grün-roten Landesregierung nicht primär um ein diskriminierungsfreies Zusammenleben geht, was wir ausdrücklich unterstützen. Die natürliche Unterschiedlichkeit von Mann und Frau soll aufgehoben werden, zugunsten einer Definition über die eigenen sexuellen Vorlieben. Hierbei setzt man u.a. auf Veruneinheitlichung und Verwirrung: in der Sprache, in der Kindertagesstätte, in den Schulbüchern, im Bildungsplan, in staatlich verordneten Schulungen. Dies lehnen wir ab! Entsprechende Anträge wurden am 16.10.2015 beim Kreisparteitag von den Mitgliedern der CDU Rems-Murr einstimmig angenommen.


Deutscher Filmtitel: "Denn sie wissen nicht, was sie reden".
(Oder so ähnlich ...)

Der CDU-Kreisverband Rems-Murr hat außerdem bereits im Januar 2014 unmissverständlich erklärt: „Die CDU Rems-Murr lehnt die grün-rote ‚sexuelle Vielfalt‘ im Sinne einer gleich gewichteten Vermittlung aller sexuellen Orientierungen ab. In unserem Menschenbild ist die klassische Familie, bestehend aus Mutter, Vater und Kindern von zentraler Bedeutung.“ Dies hat an Aktualität nichts verloren!

2013 lebten in Baden-Württemberg 78 % der Familien mit minderjährigen Kindern als verheiratete, heterosexuelle Ehepaare und 16 % alleinerziehend. (Quelle: Statistisches Bundesamt, 20.10.2014). Wir nehmen diese Menschen ernst. Die CDU denkt Gesellschaft von der Mitte her und nicht von den Rändern.“
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Pfeiffer MdB
CDU-Kreisvorsitzender

Das Remstal. Wein- und Erlebnislandschaft:
"Eine vielgestaltige Region
vor den Toren Stuttgarts"
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Frau Aichele-Frölich vom LSVD-Vorstand antwortete ihm wenig fröhlich am 07.12.2015.
(Der LSVD ist seit 2013 Mitglied des Landesfamilienrates.)


Sehr geehrter Herr Dr. Pfeiffer,
Ihr Rundbrief erreichte uns und wir möchten Ihnen dazu folgendes Antworten:

Wir sind zu tiefst beschämt, 
dass Sie als Vertreter einer Volkspartei, die Ideologie von Frau Kelle unkommentiert übernehmen und sie nicht als das entlarven was sie unserer Meinung nach ist: christlich-fundamentalistische Propaganda.

Birgit Kelle ist in der Vergangenheit immer wieder durch ihren diffamierenden Umgang mit sexueller Vielfalt aufgefallen. Mit christlich-fundamentalistischer Ideologie, die Frau Kelle stets mit rechtspopulistischen Argumenten zu unterfüttern versucht,
  • liefert sie den Nährboden für 
  • Vorurteile, 
  • Hass 
  • und Ausgrenzung 
gegen jene, die nicht der Heteronormativität entsprechen.

Kinder aus Regenbogenfamilien, 
Jugendliche und nicht zuletzt alle Menschen, die nicht den traditionellen Geschlechterrollen entsprechen, hat Frau Kelle zum Feindbild erhoben. Sie geht aggressiv gegen Ihre selbsterkorenen Feindbilder vor. Dies z.B. als Mitinitiatorin der sogenannten „Märsche für das Leben“, die sich gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen richten.


Birgit Kelle organisierte auch die „Demo für alle“ gegen den Bildungsplan in Baden-Württemberg mit. Sie sucht die Nähe zu Institutionen der Neuen Rechten und ultrakatholischen Organisationen, wie den Legionären Christi, und veröffentlicht. immer wieder in rechtspopulistischen und AfD-nahen Medien. Wir erkennen darin eine klare Absage an Vielfalt und Akzeptanz. Vielmehr unterstützt Frau Kelle die Abwertung und Ausgrenzung all jener, die nicht den konservativen Frauen-, Familien- und Geschlechterbildern entsprechen.
Sich auf die Seite der AfD zu stellen heißt auch, der Nächstenliebe und Akzeptanz den Rücken zu kehren. Als Abgeordneter der CDU fordern wir Sie auf, Herr Dr. Pfeiffer, diese Werte unserer demokratischen Gesellschaft zu schützen und zu fördern..
[...]
Gerne laden wir Sie zu einer unserer nächsten Veranstaltungen mit Regenfamilien ein, um den Diskurs auf konstruktiver Ebene aufzunehmen.
Und ja, auch wir setzen uns für die Familie ein. Familie ist nebenbei bemerkt so viel mehr als Vater-Mutter-Kind. Familien sind genauso bunt und vielfältig, wie unsere Gesellschaft auch. Familie ist überall da, wo Kinder sind.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Aichele-Frölich
Landesvorstand LSVD Baden-Württemberg
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Zum Vergleich:
Der ehem. Ratsvorsitzender der EKD Schneider über Birgit Kelle: „populistische Anbiederei“




Quelle

Nikolaus Schneider (* 3. September 1947 in Duisburg) war ab 9. November 2010 Ratsvorsitzender der EKD und damit höchster Repräsentant der Evangelischen Kirche in Deutschland. Zum 10. November 2014 trat er wegen einer Krebserkrankung seiner Ehefrau von seiner Funktion zurück und schied auch aus dem Rat aus. Heinrich Bedford-Strohm wurde sein Nachfolger.


Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat am im April 2014 in Hannover ihr neues Studienzentrum für Genderfragen in Kirche und Theologie eröffnet.
Das Magazin Pro berichtete:

»Nikolaus Schneider, der Ratsvorsitzende der EKD, beginnt seine Tischrede mit Kritik an denjenigen, die mit dem Begriff „Gender“ wenig anfangen können. Er greift die katholische Journalistin Birgit Kelle heraus, die Gender Mainstreaming im pro-Interview als „wirre Ideologie“ bezeichnet hatte, der sich Christen entgegenstellen müssten. „Solche polemische Kritik und die Zustimmung zu ihr lassen darauf schließen, dass mit ‚Gender‘ Gefühle und Ängste bei Menschen angesprochen werden“, sagt Schneider. 
Kelles „Aufschrei“ gegen einen „vermeintlichen Genderwahn“ verstehe er als eine „populistische Anbiederei an veränderungsunwillige konservative Kreise“.

Er selbst, sagt Schneider, habe in der feministischen Theologie zunächst vieles für Unsinn gehalten und habe sich erst von seiner Frau langsam überzeugen lassen. „Vieles ist in unserer Kirche schon geschehen“, lobt er, „Verkrustungen einer jahrtausendealten Männertheologie und Männerkirche wurden – Gott sei Dank! - in den letzten 40 Jahren von Frauen schon aufgebrochen.“«
Quelle
 



Samstag, 5. Dezember 2015

Wissenschaft, Forschung, Kunst und Vielfalt in BW. - Menschenrechte, Freiheitsrechte

Frau Bauer ist Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden Württemberg.

Am 3. Dezember 2015 
tagte aus besonderem Anlass der Landtagsausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst in in der Landeshauptstadt Stuttgart.

Warum?

Ein Regenbogen-Transparent, mit dem die Oper auf die „Demo für alle“ gegen mehr sexuelle Vielfalt reagierte, hatte für Zündstoff im Landtag und in der Presse gesorgt. 


Staatstheater Stuttgart 11.10.2015

Am 11. Oktober 2015 
hatten MitarbeiterInnen des Stuttgarter Staatstheaters anlässlich einer "Demo für alle" ein riesiges Banner an der Fassade entrollt.  Die "Demo für alle" wendet sich seit Monaten (bisher gab es acht Demos) gegen den neuen Bildungsplan der grün-roten Landesregierung und gegen „Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder“. Dabei nutzte sie den Platz vor der Oper öfter für ihre Abschlusskundgebung. Zum Unterstützerkreis der sogenannten „Demo für alle“, die anfangs vor allem gegen den grün-roten Bildungsplan und den dort vorgesehenen Aufklärungsunterricht protestierte, gehören ebenfalls die AfD, Teile der CDU, kirchliche Gruppen, aber auch offenkundig Rechtsradikale wie NPD und andere vom Verfassungsschutz beobachtete Organisationen. (Quelle)

CDU-Abgeodnete des Landtags waren über das Banner am Staatstheater not amused und wollten deshalb in einer Anfrage von der Landesregierung wissen, wie es dazu kommen konnte:
"Vor dem Hintergrund des Charakters der Staatstheater als einer mit Steuergeldern geförderten öffentlichen Einrichtung stellt sich die Frage, ob es zulässig ist, dass sie für politische Meinungsbekundungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt werden", heißt es in der Begründung des Antrags (PDF). 
Die zehn Unterzeichner des Antrags
(Kurtz, Blenke, Hauk, Hollenbach, Dr. Löffler, Mack, Röhm, Schmid, Stächele, Dr. Stolz CDU), darunter der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Peter Hauk und die Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der Partei Sabine Kurtz, die zudem selber im Verwaltungsrat des Staatstheaters sitzt,

Quelle
"stehen einer Instrumentalisierung der Staatstheater in einer politischen Auseinandersetzung (…) sehr kritisch gegenüber", heißt es weiter. Die Landesregierung müsse "Klarheit und Transparenz" schaffen und die Neutralität der Theater gewährleisten. 
Grüne und SPD 
warfen der CDU-Fraktion daraufhin vor, mit ihrem Antrag Stimmung zu machen und Druck auf die Mitarbeiter von Oper und Staatstheater ausüben zu wollen.

Die CDU-Abgeordnete Sabine Kurtz, die im Landtag eine Anfrage zu der Aktion gestellt hatte, ruderte in der Sitzung des Landtag-Ausschusses am 3. Dezember etwas zurück. Sie habe das Entrollen eines Transparents „nicht als Kunst betrachtet“ und sich nur informieren wollen.«

Laut Ministerin Theresia Bauer hat sich das Theater mit der Aktion dagegen gewehrt, wiederholt als Kulisse für den Aufzug zu dienen. Ähnlich wie die Semperoper in Dresden das Licht ausmacht, wenn die islam- und fremdenfeindliche Pegida-Bewegung vorbeizieht.

„Für eine weltoffene Gesellschaft“
steht am 01.12.2014 auf einem Banner
an der Semperoper in Dresden (Sachsen) (Quelle)

»Dass Sabine Kurtz zu dem Teil der CDU gehört, der den Bildungsplangegnern nahesteht, ist kein Geheimnis. Sie hatte beispielsweise ein Treffen der Organisatorin der Demos, Hedwig Freifrau von Bevervoerde, mit Guido Wolf, dem CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2016, organisiert und auch den Bildungsplan scharf kritisiert. Für Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) kein Argument:

„Es ist erschreckend, dass sich so viele an einem Vielfalt-Banner stören. Wir sollten hier geschlossen auftreten und für unsere Werte einstehen und diese gegen Angriffe von außen entschieden verteidigen.“ 

Kein Protest aus den Reihen der CDU.« (Quelle

Quelle
Warum?
Taktik? Einsicht? Ein unschlagbares Argument von Frau Bauer?
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Bei den Worten von Frau Bauer fallen mir die Worte von Frau Kahane ein, die ich heute las:
»Nach den Terroranschlägen in Paris ist die Stimmung in Europa angespannt. Genauso wie in anderen Ländern, die immer wieder mit dem mörderischen islamistischen Terrorismus zu tun haben. [...]
Dass es Organisationen, ja ganze Staaten gibt, denen gegen die individuellen Freiheitsrechte wirklich jedes Mittel recht ist, wissen wir schon lange.

Es ist sogar so: je mehr Freiheitsrechte, desto größer der Hass ihrer Gegner.
Frauenrechte, Rechte für Homosexuelle, ethnische oder kulturelle Minderheiten, Rechte für Behinderte, Kinderrechte – in den demokratischen Gesellschaften wurde lange dafür gekämpft. Und wir sind noch lange nicht am Ende. Das Recht selbstbestimmt leben zu können, ist nicht von allein gekommen. Dafür wurde gestritten, gestreikt, manchmal sogar mit Waffen gekämpft.
[...] Seitdem ist der Kampf um Gleichwertigkeit in den demokratischen Gesellschaften weitergegangen. Und nicht nur dort. Auch in ehemaligen Kolonien, in ehemaligen Entwicklungsländern, in ehemaligen Kriegsgebieten. Schauen wir uns die Welt an. Es gibt mehr Demokratien als je zuvor in der Geschichte, mehr Bildung, mehr Kooperation, mehr Internationalität. 
Wir sind es gewohnt, immer auf das zu blicken, was furchtbar ist, wo es keine Menschenrechte gibt, wo die Rückschläge und Kämpfe mit Blut bezahlt werden. Wir sehen, wo wir scheitern. In den eigenen Gesellschaften wie in denen, die mit uns verbunden sind.Wir sehen weltweit die Katastrophen und fühlen uns mitverantwortlich. Das ist auch richtig. So ist es, wenn Menschen ein Gewissen haben - ihnen ist nicht egal, was um sie herum geschieht. 

Wenn wir aber nicht verstehen, wie wertvoll die Errungenschaften der Demokratie sind, 
verstehen wir weder, weshalb Flüchtlinge zu uns kommen, noch was der Grund für den Terror ist. Die Menschen fliehen von dort, wo sie keine Rechte haben und die Terroristen versuchen mit Bombenanschlägen, mit Mord und Totschlag die Welt wieder rückwärts zu drehen. Sie hassen Menschenrechte und sie hassen die Freiheit. Das haben sie mit anderen gemein, die feindselig oder missmutig auf die offene Gesellschaft mit ihrer Vielfalt von Lebensstilen und Ethnizitäten blicken. [...]
Die meisten Menschen wissen, was sie an den Freiheiten der Demokratie haben. [...]  Es ist wichtig, dass wir weiter dranbleiben, denn die Aufgaben sind riesig und die Arbeit hat gerade erst angefangen. [...] Die Anschläge von Paris ändern daran gar nichts. 
Und wenn, dann nur in der Erkenntnis, dass auch Ihr Engagement dazu beitragen kann, gerade jetzt die demokratische Kultur zu stärken.«

Anetta Kahane ist Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung«
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p.s.: 
Wikipedia schreibt über Frau Kahane:
"Zwar genießt Kahane bundesweit hohes Ansehen für ihr Engagement gegen Rassismus und Rechtsradikalismus. Doch sie arbeitete von 1974 bis 1982 unter dem Decknamen IM "Victoria" mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zusammen." [Quelle]
Ein Kommentator schrieb dazu: 
"1982 brach sie die Zusammenarbeit ab, worauf sie aus der Reisekaderliste gestrichen wurde. 1986 stellte sie einen Ausreiseantrag. Ich entschied, dass diese Information insofern irrelevant ist, als dass es großartig ist, wenn jemand erkennt, das er auf dem Holzweg ist und darauf entsprechend reagiert."
BILDE dir selber eine Meinung.  
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